Matthias Claudius (geb. 15.08.1740 in Reinfeld/Holstein / gest. 21.01.1815 in Hamburg) beging 2015 ein großes Doppeljubiläum (275. Geburtstag / 200. Todestag). Die überregional agierende in Hamburg-Wandsbek ansässige Claudius-Gesellschaft e. V. pflegt seit vielen Jahren ein kleines Archiv (ca. 1800 Bücher als auch Tonträger) zur Literatur von und über den "Wandsbe(c)ker Bot(h)en" und seinem geistigen Umfeld. Die im Herbst erscheinenden „Jahresschriften der Claudius-Gesellschaft“ bietet ein Forum der aktuellen Forschung. Hauptziel der Arbeit ist die Vermittlung eines möglichst objektiven Claudius-Bildes, denn die neuere Forschung hat bewusst gemacht, dass die verbreiteten Klischees von einem launig-idyllischen, fromm-erbaulichen oder existentiell denkenden Dichter oder prinzipiellen Aufklärungsgegner so nicht haltbar sind, weil sie Einzelaspekte verabsolutieren und damit weder der Vielschichtigkeit der Persönlichkeit Claudius’ noch der inneren Einheit seines Gesamtwerks gerecht werden.